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WAS IST GEWICHTHEBEN?
Gewichtheben gibt es bereits seit dem 19. Jahrhundert, seit 1896 ist es eine olympische Disziplin (mit Unterbrechungen).
Nachdem im Lauf des letzten Jahrhunderts die Disziplinen die Teildisziplinen und das „Drücken“ weggefallen sind, versteht man heute unter dem Begriff Gewichtheben die beiden Teildisziplinen Reißen (Snatch) und Stoßen (Jerk).
Dabei wird beim Reißen in einer Bewegung die Langhantel vom Boden über den Kopf des Hebers gebracht.
Dabei wird beim Reißen in einer Bewegung die Langhantel vom Boden über den Kopf des Hebers gebracht.
Beim Stoßen wird die Langhantel zunächst vom Boden auf die Schulter gebracht und von den Schultern über den Kopf „gestoßen“.
Beide Disziplinen werden bei Wettkämpfen sowohl einzeln, als auch zusammen gewertet. Das heißt, dass der Heber bei den beiden Teildisziplinen jeweils drei Versuche hat, das Gewicht technisch sauber über den Kopf zu bekommen. Der jeweils beste Versuch aus beiden Teildisziplinen geht dann in die Wertung ein, zusammen bilden die besten Versuche dann die sogenannte Zweikampfleistung.
WIE FUNKTIONIERT DIE WERTUNG?
Da man kaum eine 50kg-schwere Frau mit einem 90kg-schweren Mann beispielsweise vergleichen kann, gibt es verschiedene Wertungsmöglichkeiten.
Zum einen gibt es bei Einzelmeisterschaften/Turnieren die Wertung nach Gewichtsklassen. Dabei werden alle Heber*innen dann vorher abgewogen. Gewinner der jeweiligen Gruppe ist dann, wer innerhalb der Gewichtsklasse die größte Last gültig bewegt hat. Dabei wird jeweils nur der schwerste gelungene Versuch gewertet. Dabei gibt es bei den Aktiven derzeit sowohl für die Frauen als auch für die Männer zehn verschiedene Gewichtsklassen, wobei jeweils nur fünf davon olympisch sind.
Eine andere Möglichkeit der Wertung, die besonders bei Ligawettkämpfen zum Tragen kommt, ist die Relativwertung. Dabei gibt es eine einheitliche Tabelle, bei der jede/r Heber/in je nach Gewicht und Geschlecht ein sogenannter Relativabzug zugeteilt wird. Dieser Abzug wird nach den Versuchen dann jeweils vom besten Versuch im Reißen und im Stoßen abgezogen. Die sich ergebenden Punkte im Reißen und Stoßen werden addiert und gehen ergeben die Relativpunkte. Bei Mannschaftswettkämpfen werden die Punkte einer Mannschaft zum Mannschaftsergebnis zusammengezählt. Die Mannschaft mit der höheren Punktzahl gewinnt dann den Kampf.
In Ostbayern eher unüblich, aber durchaus bekannt ist zudem noch die Wertung nach Sinclair-Punkten. Dabei gibt es für Männern und Frauen jeweils von der IWF (International Weightlifting Federation), dem Weltverband des Gewichthebens, sogenannte Sinclair-Koeffizienten. Diese Koeffizienten werden aus einer statistischen Auswertung berechnet. Im Gegensatz zur Relativwertung ist sie besonders für Anfänger oder schwächere Heber motivierender, da immer ein positives Ergebnis erzielt wird.
Als Abwandlung davon gibt es noch die Möglichkeit der Wertung nach Sinclair-Malone-Meltzer, bei der zusätzlich zur Berechnung nach der Sinclair-Methode das Alter des Hebers bzw. der Heberin das Alter (sofern über 30) mitberücksichtigt wird.